JSG Fulda/Petersberg

Bezirksmeister 2011/12
der weiblichen C-Jugend
 
 
Die JSG Fulda/Petersberg mit Trainer Matthias Kowalski, Victoria Klüber, Amela Hasanagic, Marlene Braun, Franziska Staubach, Jannika Appel, Celine Fiedler, Carla Scholz, Luisa Lomb, Nina Lissek, Luca Wingenfeld, Hannah Krönung, Helen Fleiter, Lena-Marie Schulze und Trainer Christian Urban (von links) holte gleich im ersten Jahr die Bezirksmeisterschaft.
Nicht auf dem Bild sind Lucy van Kesteren und Carlotta Kisselmann.
 
Plötzlich Bezirks-Meister

„Handball-Mädels“ der JSG Fulda/Petersberg holten Titel

Torhüter Oliver Kahn, der während seiner Karriere zumindest teilweise auch als Handballer agierte, stellte in einem TV-Interview 2001 fest:„Die schönsten Meisterschaften sind diejenigen, die man ganz knapp und in allerletzter Sekunde gewinnt“.
Ähnlich dürften sich auch die 16 jungen Handball-Damen (im Alter von 13 bis 15 Jahren) der Jugendspielgemeinschaft Fulda/Petersberg (JSG) am vergangenen Sonntag um 18.30 Uhr nach dem 27:15 gegen den TSV Grebenhain gefühlt haben. Zum ersten mal in ihrer noch frischen Vereinsgeschichte – die JSG Fulda/Petersberg gründete sich erst 2011 – gewann die weibliche C-Jugend die Meisterschaft in der Bezirksliga.
Die Heranwachsenden der JSG beendeten die Saison 2011/2012 an der Tabellenspitze punktgleich und mit der besseren Tordifferenz gegenüber dem zweitplatzierten TV Alsfeld.
Für den Erfolg in der Fünfer-Liga (eigentlich sechs Teams, aber der TV Flieden II spielte außer Konkurrenz) war jedoch nicht die Tordifferenz, sondern der direkte Vergleich aus den drei Duellen mit dem TV Alsfeld ausschlaggebend. Von  zwei Heimspielen gewann die JSG das erste Anfang November 2011 mit 13:10, das zweite verlor man im März mit 12:13. Im Auswärtsspiel zwei Wochen vor Weihnachten hatte man sich schiedlich, friedlich mit 16:16 getrennt. Das machte in der Endabrechnung 3:3 Punkte und 41:39 Tore gegenüber Alsfeld. Die beiden ambitionierten und erfahrenen Trainer der JSG, der 29-jährige Matthias Kowalski und der 31-jährige Christian Urban, die die Meisterschaft sogar als Saisonziel ausgegeben hatten, mussten während der Spielzeit mit mangelnder Ergebnis-Konstanz der Mädchen und Verletzungspech (im fünften Saisonspiel fielen drei Akteure aus) zurechtkommen.
„Für uns war es eine  rasante Achterbahnfahrt, aber am Ende muss man dieser Mannschaft, die nach und nach zu einer verschworenen Truppe zusammenwuchs, doch den höchsten Respekt zollen.  Was sie über die Saison geleistet hat, wie sie sich von Spiel zu Spiel physisch, psychisch taktisch und technisch verbesserte, war riesig“, sagt Jugend-Trainer Urban.
Als Torwart und Vereinsmitglied des TV Alsfeld schnappte er so gesehen der C-Jugend seines Vereins die Meisterschaft weg. Im Sport, vor allem im zeitweise brutalen, schmerzhaften und gefährlichen Handball, gibt es manchmal eben doch keine Freundschaft.
Matthias Kowalski, Kreisläufer bei den „Freien Turnern Fulda“ wird die JSG zukünftig nicht mehr betreuen, aber freute sich über den großen Zuschauerzuspruch beim Saisonfinale: „ Etwa 200  Handballfans in der Kreissporthalle Petersberg sind ein deutliches Signal. Ich bin froh das die harte Arbeit der jungen Damen belohnt und anerkannt wurde. Ich gehe mit einem ,lachenden und weinenden Auge’“.
Das Trainer-Duo, das gleichberechtigt agierte, legte das Spiel der JSG Fulda/Petersberg auf schnelles Umschalten von Offensive auf Defensive aus und verordnete dem Team eine strikte, offensive Raumdeckung. Auch der „Strafen-Katalog“ wird für die nächste Saison, in der der größte Teil der Meister-Damen-Mannschaft in die neue B-Jugend aufrücken wird, erweitert. Trainingsbekleidung oder Spielgerät in der Halle vergessen oder das 20-ste Tor kostete bisher einen selbstgebackenen Kuchen. Das trug und trägt wie auch ein vorbereitendes „Beach-Handball-Turnier“ in Walldorf oder eine geplante Abschlussfahrt zum „Team-Building“ und „Socialising“ bei. Auch nach Sponsoren für die erfolgsversprechende Mannschaft wird derzeit gesucht.  Alle Beteiligte sprachen auch ein großes Lob an die Eltern der Handball-Mädels aus, die durch Fahrdienst, Kaffee- und Kuchen-Verkauf und weitere logistische Unterstützung zum Erfolg beitrugen.